Die Schweiz wird wegen der Natur, der Neutralität und den Nummernkonten bewundert. Sie ist das bevorzugte Depot der Gelder von Diktatoren, Drogenbaronen, Terroristen und Steuerhinterziehern aller Nationen. Wie ist dies mit demokratischen Gründsätzen zu vereinen? Welche Konsequenzen hat die fehlende Transparenz? Mitten in der Wirtschaftskrise ? der schwerwiegendsten seit Generationen ? hallt der Ruf nach Abschaffung solcher Privilegien. Aber frühere Empörungswellen haben kaum etwas gebracht. Kommt jetzt eine Wende, nachdem die UBS ihrer Geschäfte in den USA bekannt geben musste?

Solche Strukturen wie in der Schweiz, Liechtenstein und zahlreichen anderen Ländern gepflegt, bringen eine Schieflage in der Finanzpolitik von Steuerhochburgen wie Deutschland. Inwiefern können solche Länder auf die Steuer- und Bankenpolitik anderer Länder einwirken?

Das Proseminar stellt eine intensive Einführung in das Wesen der Kapitalflucht, Steuerhinterziehung und Geldwäsche dar; gleichzeitig werden die politischen Auswirkungen des Finanz-Hütchenspiels durchleuchtet. Dabei ist die Schweiz nur ein Platzhalter: es gibt eine Vielzahl von Ländern, deren Wirtschaftssysteme auf solchen Mechanismen aufgebaut sind.